Aus gegebenem Anlass… (Die gemeinen Geschäftsreisen)

Ich hasse Geschäftsreisen… Nicht, dass ich jemals eine gemacht hätte. Dafür aber mein Mann.

Es gibt sicher Frauen die froh sind, wenn sie ihren Mann mal nicht sehen müssen. Zu diesen Frauen gehöre ich jedoch nicht. Denn ich bin nicht komplett, wenn er nicht da ist.

Als ich allein lebte, hatte ich mich irgendwann daran gewöhnt, die Abende mit mir selbst zu verbringen, alleine einzuschlafen und allein wieder aufzuwachen. Doch kaum war mein Mann Teil meines Lebens, war er schon nicht mehr wegzudenken. Wenn er dann mal weg musste, was anfangs nicht allzu häufig vorkam, wusste ich nicht viel mit mir anzufangen.

Dann wurde ich irgendwann schwanger. Und mein Schatz bekam eine neue Stelle angeboten. Heimarbeitsplatz. Perfekt! Fast zu schön um wahr zu sein. Gibt es einen Haken? Den gibt es IMMER. Mehr Arbeit natürlich – und auch mehr Reisen. Klar, von nix kommt nix. Und trotzdem ist es doof. Erst recht im Hormontaumel! Je runder mein Bauch wurde, desto größer wurde auch meine Panik, wenn er weg musste.

Was, wenn er nicht da ist, wenn es losgeht? Das schaffe ich doch niemals allein! Und das WILL ich auch gar nicht!

Dann stand der Termin kurz vor der Tür… und auch eine neue Geschäftsreise. PANIK! P-A-N-I-K!!!

So, jetzt erst mal tief durchatmen! Er hat die Reise abgesagt. ERLEICHTERUNG!

Und unser Sohn machte sich sowieso erst später auf den Weg. War eigentlich klar. Aber wäre mein Mann doch gefahren, dann wäre mein Sohn auf jeden Fall früher gekommen! Auf jeden Fall!

Nun waren wir also kurz darauf zu Dritt. Er, ich und unser kleines Schreibaby. Eine schwierige Zeit. Als es dann wieder so weit war, dass Papa weg musste, war ich fast schon überfordert. Ich habe es zwar irgendwie geschafft, aber wenn einem keine Zeit zum Verschnaufen bleibt, ist das ganz schön hart.

Aber die ersten, sehr anstrengenden Monate gingen auch vorbei.

Und jetzt? Wir kriegen den Tag auch ohne Papa rum. Irgendwie. Doch alle fünf Minuten fragt mein Sohn nach ihm, Papa ist schließlich sein Held. „Mama! Papa???“ Papa muss arbeiten… Ablenkungsmanöver! Weitere fünf Minuten später: „Papa???? PAPA?????“

Und auch Papa selbst fiel es schwer zu gehen. Sonst sind es meistens nur zwei, drei Tage. Aber eine ganze Woche?

Heute ist erst Tag 2! Ich fürchte, das wird eine lange Woche…

Papa, wir vermissen Dich! ♥

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