Achtung! Gefährliche Spezies – Deutschlands Wurstvorräte in Gefahr

Heute Vormittag. Supermarkt. Nur schnell das Nötigste kaufen. Alles was wir brauchten, schmiss ich in Windeseile in den Einkaufswagen. Mein Sohn thronte in ebendiesem, zufrieden auf seinem Brötchen kauend, welches er am Ladeneingang beim Bäcker abgesahnt hatte. Doch als wir uns der Wursttheke auch nur näherten, drückte er mir das eingespeichelte Brötchen in die Hand, wohlweislich, dass er gleich eine Scheibe Schinkenwurst ergattern würde.

Doch daraus wurde vorerst nichts. Die Schlange an der Wursttheke: 10 Meter lang. Mindestens! Habe ich etwas verpasst, ‘nen Feiertag? Weltuntergang?!? Also, hinten anstellen… Wir warteten, und warteten, und warteten… Herr Sohn wurde langsam ungeduldig und ich spielte mit dem Gedanken, den Laden fluchtartig zu verlassen. Das wäre jedoch mit einem Wutanfall der Güteklasse A honoriert worden. Also biss ich in den sauren Apfel. Die Schlange verkürzte sich schließlich. Nur noch zwei Damen vor mir, von denen sich eine auch noch vorgedrängelt hatte. Aber die andere war die Krönung! Frei nach Herbert Knebel bestellte sie “hiervon ein Scheibchen, davon ein Stückchen”, circa 10 verschiedene Sorten. “Davon nehme ich vier Scheiben, von dieser da auch. Ach, und von der nehme ich acht Scheiben. Sind das da Weißwürste? Sind die im Angebot? Kann man die einfrieren?”

Gute Frau, wer bitte soll das alles essen?!? Und warum in aller Welt stehen Sie ausgerechnet VOR mir in der Schlange? Müssen Sie denn keinen Mittagsschlaf machen, oder Unterhosen bügeln? Sowas machen alte Leute doch normalerweise, anstatt ihre Mitmenschen zu tyrannisieren!

Aber zum Glück nahm die Wurstorgie der alten Dame doch noch ein Ende und mein Sohn war selig, als er endlich seine Schinkenwurst bekam.

Zukünftig werde ich mir die Leute an der Wursttheke genauer anschauen, bevor ich mich anstelle. Diejenigen, die am harmlosesten wirken, sind die gefährlichste Spezies!

Also nehmt Euch in Acht!

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