Seit ich Mutter bin, kriege ich nichts mehr auf die Reihe

Kennt Ihr das? Ihr seid Mutter geworden, vielleicht gerade erst ganz frisch. Oder Ihr seid es schon länger, so wie ich. Bald wird mein Sohn schon zwei Jahre alt. Ich beschäftige mich fast rund um die Uhr mit ihm, weil das für mich einfach das Wichtigste ist. Und trotzdem bin ich oft unzufrieden, weil ich ständig das Gefühl habe, dass ich nichts anderes mehr auf die Reihe kriege. Damit meine ich speziell den Haushalt. Eigentlich kann das ja nicht so schwer sein, Kind und Haus unter einen Hut zu bringen, oder? Das schaffen andere ja schließlich auch. Zumindest habe ich immer das Gefühl, dass es bei anderen immer sauberer und aufgeräumter ist, als bei mir. Und wie soll das erst werden, wenn bald das Baby da ist? Dann schaffe ich ja erst recht nichts mehr!

Also, was mache ich eigentlich den ganzen Tag? Wieso schaffe ich denn überhaupt nichts? Oder stimmt das vielleicht gar nicht? Vielleicht sollte man hin und wieder einfach mal einen Tag Revue passieren lassen. Und das mache ich jetzt!

Als ich heute morgen aus dem Bad kam, habe ich erst mal die Betten gemacht. Kurz danach wurde Herr Sohn wach und weil er gleich mit seinen Autos spielen wollte, habe ich in der Zeit sein Bett frisch bezogen. Dann habe ich ihn gewaschen und angezogen. Anschließend sind wir nach unten gegangen und ich habe für uns beide das Frühstück zubereitet. Gleich danach habe ich die Spülmaschine angestellt, die Dunstabzugshaube poliert (die hatte es echt nötig) und die Arbeitsflächen geschrubbt. Herr Sohn saß währenddessen auf dem Boden und schaute sich ein Buch an.

Was stinkt denn hier so?!? Natürlich, der Morgenschiss! Also, erst mal schnell die Windel gewechselt. Dann ein wenig im Wohnzimmer aufgeräumt. Zeit zum Spielen! Ich habe einige Bücher vorgelesen und wir haben mit Herrn Sohns Autos gespielt. Später klingelte der Postbote und brachte mir eine Großlieferung Bikinis, da ich für den Urlaub dringend noch etwas Neues brauchte. Nachdem alles anprobiert war und ich meine Auswahl getroffen hatte, wurde das Paket direkt wieder zur Rücksendung fertig gemacht. Auf der Suche nach Schere und Packband fiel mir das Chaos in den Wohnzimmer-Schubladen auf. Die wurden daraufhin gleich mal ausgemistet und sortiert.

Da stinkt es schon wieder. Also, wieder eine neue Windel!

Jetzt ist es schon fast Mittag. Ich habe Nudeln gekocht und währenddessen die Spülmaschine ausgeräumt. Nach dem Essen alles aufgeräumt, die schmutzigen Teller und Töpfe gleich in die Spülmaschine gepackt. Herr Sohn kommt in die Küche und stinkt schon wieder!!! Unfassbar! Nächste Windel!

Außerdem habe ich im Keller zwei randvolle Ständer Wäsche abgehangen und fein säuberlich zusammengelegt, gleich auch die nächste Maschine Wäsche angestellt. Währenddessen holte Herr Sohn sämtliche verfügbare Besen und Wischer aus dem Nebenraum und verbreitete ordentlich Unordnung. Das Chaos habe ich natürlich auch gleich wieder bereinigt.

Als Papa Feierabend hatte, wurde die inzwischen fertige Wäsche schnell noch aufgehangen, danach gab es eine kurze Ruhepause für mich. Ich habe ein Bad genommen und ein wenig Energie getankt.

Und schon ging es wieder weiter. Papa musste noch weg, so habe ich das Abendessen für Herrn Sohn und mich zubereitet und ihn danach bettfertig gemacht. Nach dem üblichen Abendritual ging es dann ins Bett mit ihm – und ich habe jetzt auch Feierabend.

Und zwischen all dem? Wurde gespielt, getobt, gelacht, gesungen, gekuschelt.

Und wenn ich das mal alles ganz genau betrachte, habe ich heute doch eine ganze Menge erledigt, auch wenn es meistens nur Kleinigkeiten waren. Aber die Summe macht’s!
Klar, ich müsste dringend mal saugen und wischen – und das Bad hätte es auch mal wieder nötig. Aber für die „großen“ Sachen bleibt mir nur Zeit, wenn Oma mal mit meinem kleinen Schatz spazieren geht, denn seit er keinen Mittagsschlaf mehr macht und immer mitmischen will, ist das echt schwierig geworden.

Und trotzdem – man schafft doch mehr, als man denkt!

Ihr lieben Mamas da draußen – fluppt bei Euch immer alles? Oder geht es Euch auch manchmal so, dass Ihr denkt, Ihr bekommt nichts mehr geregelt? Wenn das so ist, dann denkt doch mal darüber nach, was Ihr tatsächlich so den ganzen Tag macht! Sicher werdet Ihr feststellen, dass Ihr doch eine ganze Menge schafft! Und falls nicht – dann könnt Ihr wenigstens das gute Gefühl haben, Eure Zeit trotzdem sinnvoll eingesetzt zu haben: nämlich für Eure Kinder! Was gibt es Wichtigeres?

5 Gedanken zu “Seit ich Mutter bin, kriege ich nichts mehr auf die Reihe

  1. ich erinnere mich noch gut, wie es war als unsere Jüngste in dem Alter war. In Afrika gibt es das Sprichwort, dass man ein Dorf braucht um ein Kind zu erziehen. Heute stehen wir mit alldem mehr oder weniger allein da…..LG Xeniana

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