Vier fahren in den Urlaub

„Mama, wann fahren wir denn endlich in den Urlaub?“ Diese Frage durfte ich mir in den letzten Wochen sehr oft anhören. „Bald, mein Schatz!“ – Aber vorher wurden noch etliche Listen geschrieben, damit auch ja nichts vergessen wird.

Wenn man als vierköpfige Familie in den Urlaub fährt, ist das zunächst eine ganz schön große und logistische Herausforderung.

Vor allem, wenn man ein Baby im Beikostalter im Gepäck hat. Was man allein für dieses kleine Menschenkind alles so braucht, ist echt enorm. Milchpulver, vier verschiedene Brei-Mahlzeiten pro Tag, plus je drei Portionen auf Reserve, falls mal etwas schief geht. Zusätzlich Quetschbeutel, Kekse und was es sonst noch alles so verzehrt.

Für das große Kind ebenfalls Obst im Quetschbeutel, Knabbereien, Knäckebrot und was es sonst noch so liebt.

Und da es der erste Selbstversorger-Urlaub war, waren auch für uns Getränke, einige Lebensmittel wie Nudeln, Marmeladen, Aufschnitt dabei. Allein der Fresskorb sprengte schon fast den Rahmen.

Dann noch Windeln für zwei Kinder, ebenso Schwimmwindeln und natürlich Spielzeug nicht zu vergessen. Und Klamotten für alle. Logisch. Der Haken daran? Wenn die Reise nicht in den Süden, sondern stattdessen nach Holland geht, muss man auf alles eingestellt sein. So packte ich für warme Tage und für kalte Tage. Quasi doppelt so viel, wie man für einen richtigen Sommerurlaub einpackt. Zusätzlich natürlich noch Regenkleidung und Gummistiefel für die Kinder. Und für uns hätte sowas auch nicht geschadet. Das weiß ich jetzt schon fürs nächste Mal.

Also, nun geht es los.

Tag 1 – Montag, 27.06.2016

Vier Koffer, eine übervolle Klappbox, ein Buggy, eine Kühlbox und diverse Kleinteile warteten darauf, verladen zu werden. Ich sage mal so: Mehr hätte es wirklich nicht sein dürfen. Nach ein wenig Tetris spielen, hat Papa es geschafft, alles unterzubringen.

Gegen kurz nach 11 machten wir uns dann auf den Weg. Unser Ziel: Das Landal Resort Hof van Saksen in der Region Drenthe/Niederlande. Die Grenze ließen wir sehr schnell hinter uns und es dauerte nicht lange, bis die Kleine eingeschlafen war. Für den Großen haben wir einen kleinen DVD-Player besorgt. Damit war er die ganze Fahrt über prima abgelenkt und es kam keine Langeweile auch. Eine Kiste mit Büchern stand zwischen den Sitzen. Und sein Hund durfte auch nicht fehlen.

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Nach einer Mittagspause wurde es dann aber ungemütlich. Die junge Dame hatte keine Lust mehr, im Auto zu sitzen und weinte. Ich drehte mich nach hinten und streichelte ihren Arm. Das ging eine Weile gut, auch wenn es sehr unbequem für mich war. Aber es wurde noch ungemütlicher. Denn irgendwann wollte sie gar nicht mehr und so verbrachte ich die letzten 80 km zwischen zwei Kindersitzen auf einer Arschbacke sitzend eingepfercht und bespaßte die Kleine.

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Heilfroh endlich angekommen zu sein, musste man mich erst mal wieder aus dem Auto rausschneiden. Wir machen uns schließlich gerade auf den recht weiten Weg zur Rezeption, da goss es in Strömen. Das stand prophetisch für den Rest unseres Urlaubs.

Nun ging es aber erst mal zu unserem Ferienhaus – und das war wirklich sehr schön. Ein reetgedecktes Bauernhaus erwartete uns; vor der Tür direkt ein Spielplatz. Perfekt!

 

Auch von innen sehr gemütlich eingerichtet. Unten befand sich das Wohnzimmer mit offener Küche, einem großen Esstisch, Laufstall, Spieltisch und allem was man so braucht.

Und oben gab es ein tolles Kinderzimmer mit Etagenbett, das mein Sohn ganz toll fand, vor allem wegen der Fenster, die man auf- und zumachen konnte. Auch Spielzeug gibt es dort.

Ein Babyzimmer…

Das Schlafzimmer…

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Und ein großes Bad, mit Wanne, Dusche, Babybadewanne und viel Ablageflächen.

Hier lässt es sich wirklich gut aushalten.

Wir packten erst mal alles aus und richteten uns ein. Und als der Regen schließlich ein wenig nachließ, trauten wir uns auch mal vor die Tür.

So war der erste Tag auch schnell vorbei und es folgte eine turbulente Nacht. Das Tochterkind schlief zwar recht gut ein, wurde aber immer wieder wach.

Tag 2 – Dienstag, 28.06.2016

Müde starteten wir somit in den neuen Tag. Aber ein Blick aus dem Fenster verhieß für heute immerhin Gutes: Sonne! Während Papa im nahe gelegenen Supermarkt Brötchen holte, waren wir bereits fleißig. Mein Sohn und ich bauten einen großen Turm, der aber schon bald der Zerstörerin zum Opfer fiel.

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Danach wollten wir das schöne Wetter nutzen und so gingen wir nach dem Frühstück an den Badesee.

Hier ist es wirklich, wirklich toll. Mein Sohn hatte so unglaublich viel Spaß! Es gibt so tolle Spielmöglichkeiten zum Matschen, Buddeln, Toben, Plantschen. Und die Kleine machte sich mit der neuen Materie Sand bekannt. Hat auch gleich mal probiert, wie der schmeckt!

Nach ihrem Mittagsschlaf machten wir uns auf den Weg zum nahe gelegenen Baumkronenpfad. Zunächst ging es durch eine Höhle, die mit Tierskulpturen bestückt war. Bei meinem Sohn ist das super angekommen. Die Höhle war sein Highlight. Von dort aus führte dann eine Treppe nach oben, und ab ging es durch die Bäume bis hoch zu den Baumwipfeln.

Am höchsten Punkt hatte ich dann jedoch mit meiner Höhenangst zu kämpfen und suchte schnell wieder den Weg abwärts. Der Pfad endete mitten im Wald, was mir sehr gut gefiel. Es war so wunderbar friedlich dort. Eigentlich. Wäre da nicht das Problem gewesen, dass mein Sohn wieder in die Höhle wollte, wo wir nun nicht mehr hineinkamen. Deswegen nahm die friedliche Idylle leider ein jähes Ende und so suchten wir schon bald den Weg Richtung Ausgang. Hier ging es durch den Laden zurück und mein Sohn ergatterte drei Spielzeugschlangen, zwei Fledermäuse und ein Dinosaurierbuch. Leider auf Niederländisch. Das erschwerte das Vorlesen ungemein – und das Buch war von da an der Renner.

Zurück in der Anlage, machten wir uns vom Parklatz aus auf den Weg zum Haupthaus. (Übrigens mit unserem neuen Buggy, der wirklich toll ist.) Zeit für eine kleine Stärkung. Und was isst man so in Holland? Natürlich Pommes. Sehr lecker.

Essen mit Blick auf den See. Wirklich toll. Bei schönem Wetter ist es hier perfekt.

Die Nacht war übrigens dann ähnlich, wie die davor. Immer und immer wieder wachte die Kleine auf. Der Versuch, sie zu uns ins Bett zu holen, ging auch nach hinten los.

Tag 3 – Mittwoch, 29.06.2016

Der Wetterbericht verhieß nicht viel Gutes, so war es der perfekte Tag für einen Besuch im Schwimmbad. Ich hatte Bedenken, wie das Tochterkind das so mitmacht, denn sie hasst Baden absolut. Aber es klappte erstaunlich gut und wir hatten einen schönen Tag im Wasser.

 

Das war übrigens der erste Urlaub, in dem ich den Bikini gegen einen Tankini eingetauscht habe. Mein Sohn kommentierte das wie folgt: „Ist das Dein neues Schwimmkleid, Mama? Das ist aber cool. Damit kannst Du bestimmt wunderbar schwimmen!“

 

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Mein Sohn beschwerte sich übrigens, dass alle Kinder ein Rädchen haben, nur er nicht. Das Laufrad passte nun wirklich nicht mehr ins Auto. So haben wir ihm im Fahrradverleih ein Rad mit Stützrädern besorgt. Und was soll ich sagen? Er radelte wie ein Weltmeister. Gut, er vergass dabei oft, nach vorn zu schauen und ist mir ein paar Mal ins Bein gefahren, das heute noch blau ist. Aber er hatte echt Spaß und möchte jetzt natürlich auch ein Fahrrad haben.

Später haben wir dann noch Nudeln gekocht. Die hatte ich von Zuhause mitgebracht. Nur das Salz hatte ich vergessen. War.Nicht.Lecker. Wirklich nicht. Der Nachtisch dafür aber umso mehr. Wenn man in Holland ist, dann isst man natürlich Vla.

 

Die Kleine schlief in der Nacht ausnahmsweise recht gut. Dafür wurde der Große wach.

Tag 4 – Donnerstag, 30.06.2016

Müde wie immer starteten wir in den neuen Tag. Regen. Regen. Regen.

Das war übrigens jeden Morgen das Bild – alle in unser Bett und den Tag gemütlich starten.

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Dann wurde wieder ein wenig gebaut. Hier war eine ruhige Hand gefragt. Doch nicht lange, da war auch dieses Bauwerk zerstört.

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Aufgrund des Wetters entschieden wir uns heute für den Indoorspielplatz, der ebenfalls zur Anlage gehörte.

Auf dem kurzen Weg dorthin wurden wir schon ziemlich nass. Dann gab es erst Mal eine kleine Stärkung und schließlich wurde ordentlich getobt und gespielt. Neben dem Klettergerüst gab es auch einen Bereich für die ganz Kleinen, gleich nebenan war auch die Kunstakademie, wo gemalt und gebastelt werden konnte. Wirklich toll.

Am Abend wurde dann wie immer im Kinderzimmer gespielt und danach nahm ich, wie jeden Abend, ein schönes Bad in der tollen, großen Badewanne. Dabei war ich stets in bester Gesellschaft.

Die Nacht wie immer schwierig.

Tag 5 – Freitag, 01.07.2016

Heute war wieder schlechtes Wetter angesagt. Grau in Grau, mit Schauern. Trotzdem entschieden wir uns für einen Besuch im WILDLANDS Adventure Zoo in Emmen. Nicht gerade günstig, doch im Resort konnte man die Tickets vorab kaufen und es gab je 5,00 € Rabatt. Und es hat sich wirklich gelohnt, denn dieser Zoo ist unglaublich toll! Man glaubt wirklich, man sei in einer anderen Welt. Wir starten in Afrika.

 

Die Bilder sprechen für sich. Mit einem kleinen Bus kann man durch das große Gehege fahren und den Tieren ganz nah kommen. Wundervoll!

Auch die Arktis war schön, wenn auch dieser Themenbereich leider sehr klein war.

Am Ende ging es noch in den Dschungel. Dort haben uns die Elefanten am meisten beeindruckt.

Nachdem wir so viel gesehen hatten, brauchten wir natürlich auch eine Stärkung. Es gab jede Menge Auswahl im Zoo. Wir saßen nicht lange im Auto, da kam der Regen. Wir hatten wirklich sehr viel Glück an diesem Tag. Zumindest bis dahin.

Später schien die Sonne wieder, und wir wollten zum Strand. Wir waren gerade alle fertig, da fing es wieder an zu schütten. Egal. Wir gingen dann trotzdem los. Aber es war sehr ungemütlich.

 

Tag 6 – Samstag, 02.07.2016

Am Samstag gingen wir in eines der fünf Restaurants, um dort zu frühstücken. Toll war, dass es in dem Restaurant eine Spielecke gab. Aber auch das hielt meinen Sohn nicht davon ab, durch den ganzren Laden zu rennen und wir hatten unsere liebe Mühe, ihn zu bändigen. Die Kleine war ebenfalls nicht gerade bester Laune, daher konnten wir das Frühstück nicht wirklich genießen.

Das Wetter war einigermaßen gut, so machten wir anschließend einen kleinen Spaziergang zum Fischteich. Junior war natürlich mit dem Fahrrad unterwegs. Er wäre am liebsten nur noch damit gefahren.

Als der Indoorspielplatz seine Tore öffnete, waren wir gleich dort und morgens konnten die Kinder dort tanzen, was für den Wildfang ein riesiger Spaß war. Und für uns auch.

Den Nachmittag verbrachten wir im Schwimmbad. Ein Glück. Denn draußen tobte zwischenzeitlich ein heftiger Sturm mit Starkregen, so dass sogar die Wildwasserbahn gesperrt werden musste.

Bis dahin war alles gut. Doch wieder im Ferienhaus angekommen, brach die Kleine in lautes Gebrüll aus und war absolut nicht mehr zu beruhigen. Wir waren sogar so besorgt, dass wir schon die Adresse vom nächsten Krankenhaus raussuchten. Wir gaben ihr dann aber erst einmal ein Schmerzzäpfchen und stellten uns auf eine sehr unruhige Nacht ein. Erstaunlicherweise schlief sie diese Nacht jedoch durch. Unser Sohn dafür nicht.

Tag 7 – Sonntag, 03.07.2016

Am nächsten Morgen war alles wie weggeblasen und zudem lachte auch noch die Sonne. So machten wir einen Spaziergang um den See. Am Ende landeten wir wieder am Strand-Spielplatz.

Doch schließlich überraschte uns wieder der Regen. Wie fast jeden Tag. Das Wetter war einfach unberechenbar.

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So ging es am Nachmittag wieder in den Indoorspielplatz, wo der Große in der Kunst-Akademie einen Picasso gemalt hat, während seine Schwester mit Bällen spielte und auf Tuchfühlung mit anderen Kindern ging.

Nach dem Frühstücksdesaster am Morgen zuvor, kamen wir doch tatsächlich auf die wahnwitzige Idee, am Abend essen zu gehen. Und nein – wir konnten es nicht genießen. Es war wieder mal Stress pur. Aber auch in diesem Restaurant gab es wieder eine Spielecke. Alles war so kinderfreundlich!

Der letzte Tag ging schließlich mit Packen zuende. Zumindest die Sachen, die nicht mehr gebraucht wurden, habe ich ohne Plan verstaut, damit am nächstern Morgen noch ein bisschen mehr Zeit bleibt.

Tag 8 – Montag, 04.07.2016

Guten Morgen! Ihr Urlaub ist zuende und die Sonne strahlt! Herzlichen Glückwunsch!

Das Wetter war toll. Und wir fahren heute nach Hause. War ja irgendwie klar. Nachdem wir um 10.30 unser Haus verlassen und ausgecheckt haben, blieben wir daher noch eine Weile am See.

Mein Sohn war glücklich, dass er noch eine Weile plantschen und matschen konnte und ich war glücklich, ihm dabei zusehen zu dürfen. Und während ich das tat, habe ich mir doch tatsächlich noch einen Sonnenbrand geholt. In unseren letzten zwei Stunden Urlaub.

Nachdem das Tochterkind ihr Mittagessen verzehrt hatte, traten wir die Heimreise an. Weil alles so ruhig war, sind wir ohne Pause durchgefahren und hatten dafür jedoch den Magen auf den Knien hängen. Macht nichts.

Alles in allem waren es ein paar schöne Tage. Anstrengend und sehr nass. Mit nicht einer ruhigen Nacht. Mit Überforderung meines Sohnes, weil er oft alles und doch gar nichts wollte – und das immer gleichzeitig. Das Angebot war einfach zu groß, wie soll man sich da als Kind auch entscheiden!? Und trotzdem: Am Ende bleiben doch eigentlich nur die schönen Erinnerungen übrig. Und Schlafen können wir noch, wenn die Kinder groß sind.

In der bereits angebrochenen Woche hatte mein Mann noch frei und wir haben noch ein paar Dinge unternommen. Zum Beispiel waren wir beide dann noch mal in Ruhe essen. Nur wir zwei.

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Wir waren mit den Kindern im Wildpark. Dort merkten wir jedoch schon, dass die Kleine etwas ausbrütet.

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So fielen die restlichen Pläne ein wenig ins Wasser und am Wochenende besuchte ich dann allein mit dem Wildfang noch die Kinderparty von meiner Freundin Marie und ihrer kleinen Heldin.

 

Und so schnell sind zwei Wochen vorbei. Wie im Flug. In Vorfreude auf den nächsten Urlaub.

 

 

 

 

 

 

7 Gedanken zu “Vier fahren in den Urlaub

  1. Das sieht doch trotz des Wetters nach einem schönen Urlaub aus! Das Landal Resort gefällt mir auch gut, noch schöner als Rabbit Hill (auch von Landal), wo wir neulich ein Wochenende waren.
    Übrigens: Pommes sind hier in Holland zwar sehr beliebt, aber nicht mit Ketchup, immer mit Mayo! 😉
    Und ich fürchte, dass ich für meinen Deutschlandurlaub auch Sonne- und Regenkleidung einpacken muss: es geht an die Ostsee.
    Liebe Grüße aus Holland,
    Kristine

    • Ja, ich weiß, aber Ketchup schmeckt mir besser! 😂😂😂 Rabbit Hill? Schau ich mir mal an. Es gibt jetzt ein neues Resort, wo die Häuser direkt auf dem Strand stehen. Auch sehr toll, aber sonst nicht so auf Kinder ausgelegt.

      Ostsee ist bestimmt auch toll, war ich auch noch nicht. Mit dem Wetter ist das leider so, wenn man bei uns Urlaub macht, sei es nun Holland oder Deutschland oder was sonst noch in der Nähe ist. Schade eigentlich. Ich wünsche Euch auf jeden Fall ganz viel Spaß! 😊 LG, Nadine

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