Dieser Tag

Was für ein Tag! Oder eher gesagt, fing es schon letzte Nacht an. Es war bereits zu erahnen. Die Kleine wachte gestern mit roten Wangen und Schnupfnase aus dem Mittagsschlaf auf. Backenzähne sind im Anmarsch. Es war zu erwarten, dass die Nacht unruhig wird. Und das wurde sie schließlich auch. Genau genommen war die Nacht sogar hundsmiserabel.

Pusteblume schrie gegen 02.00 los und ich ging in ihr Zimmer und kauerte mich erschöpft neben ihr Bett. Es dauerte nicht lange bis mein Sohn auch wach wurde. Er hustete wieder. Ich hörte wie mein Mann zu ihm ging und dann schrie er nach Mama. Immer lauter. Bis er richtig wütend wurde. Mein Mann konnte machen was er wollte, er schaffte es nicht, ihn zu beruhigen. Was tun? Die Kleine war gerade im Begriff wieder einzuschlafen. Wenn ich jetzt raus gehe, ist alles hinüber. Also wartete ich ab. Aber die Situation nebenan beruhigte sich einfach nicht.

So versuchte ich, mich rauszuschleichen. Ohne Erfolg. Die Sirene ging sofort wieder an. Ich ging dennoch zu meinem Sohn, um dort Ruhe reinbringen zu können. Meinen Mann schickte ich zu der Kleinen.

Schließlich war nach einiger Zeit wieder alles still. Doch etwa 1 1/2 Stunden später weinte sie wieder. Ich hatte es bis dahin nicht mehr geschafft, in den Schlaf zu finden, obwohl ich so furchtbar müde war. Mein Mann opferte sich und ging zu ihr.

Um kurz nach sechs ging es schon wieder los. Ich legte mich wieder neben ihr Bett und gleich war sie ruhig. Jedoch musste ich so dringend zum Klo, dass ich wieder leise raus tapsen wollte. Doch sie weinte sofort wieder und steigerte sich richtig rein. Ich musste trotzdem zum Klo. Nicht zu ändern. Dann noch schnell Zähne geputzt. Und das war’s dann auch schon. Nicht mal die Haare konnte ich mir waschen.

Schließlich schlief sie wieder ein. Beim Großen war auch noch alles ruhig und ich legte mich daher wieder ins Bett. Einschlafen konnte ich jedoch nicht mehr.

Gegen 20 nach 8 waren schließlich alle wach. Und alle schlecht gelaunt und müde. Dementsprechend schwierig gestaltete sich der Vormittag. Ich sehnte den Mittagsschlaf der Kleinen herbei.

Doch der fiel mehr als knapp aus. Nach nur 30 Minuten schrie sie wieder. Da war nichts mehr zu machen. Und so übermüdet wurde natürlich den ganzen Nachmittag weiter gebrüllt. Der Große war davon total genervt – und ich ehrlich gesagt auch. Das machte es nicht leichter.

Als mein Mann Feierabend machte, wurde die Stimmung nicht etwa besser, nein, da drehte die junge Dame noch mal richtig auf. Vor allem als Papa dann gleich wieder weg musste, weil er noch etwas zu erledigen hatte. Sie schrie so lange, bis er wieder da war. Und kurz darauf musste er dann auch schon wieder zur Bandprobe.

Das Abendessen gestaltete sich schwierig. Doch die letzte halbe Stunde vor dem Schlafengehen lief wie immer recht friedlich ab. Als würde man einen Schalter umlegen.

Bis ich die Kleine ins Bett brachte. Sogleich schrie sie wieder. Eine Weile musste das dann auch leider so sein, denn schließlich musste der Große Bruder auch noch ins Bett gebracht werden und es ist wichtig, dabei seine Rituale einzuhalten. Das hat zum Glück gut geklappt, so dass ich mich bald wieder seiner schreienden Schwester widmen konnte.

Nach etwa einer halben Stunde war sie dann endlich eingeschlafen. Für genau eine Stunde. Dann ging es wieder los. Und jetzt liege ich hier vor ihrem Bett und schreibe diese Zeilen von einem bescheidenen Tag mit Aussicht auf eine noch bescheidenere Nacht.

Ich bin hungrig und müde und nebenan höre ich meinen Sohn husten und hoffe, dass er mich nicht gerade jetzt auch braucht. Teilen müsste man sich können.

Etwa eine Woche lang waren alle gesund. Und jetzt? Fängt alles wieder von vorne an. Ich hab gerade keine Lust mehr und wünsche mir sofort den Frühling herbei. Den Frühling bitte!

Dann wird bestimmt alles besser…

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