Mein Kind gehört zu mir

Neulich trafen wir vor dem Haus eine Nachbarin. Diese eine Nachbarin, die eigentlich ganz nett ist, die aber auch immer alles mitbekommt, die alles beobachtet, die zu allem eine Meinung hat.

Sie fragte meinen Sohn: „Na, kommst Du gerade aus dem Kindergarten? Wie hat es Dir denn gefallen?“ Und er antwortete: „Gut. Aber dann war mir die Zeit zu lang und ich wollte nach Hause.“ Sie daraufhin: „Ach was, es ist doch schön mit den anderen Kindern zu spielen.“ „Ja, aber manchmal vermisse ich Mama.“, sagte er.

Ich erzählte ihr, dass es an manchen Tagen so ist, dass er gar nicht erst in den Kindergarten möchte, sondern lieber zu Hause bleiben würde. Dass er zwar oft Spaß hat dort, aber dass er mich eben auch oft vermisst und dass die Umstellung gar nicht leicht für ihn war.

Da sagt sie doch allen Ernstes zu mir: „Ich würde ihn ja an Deiner Stelle gar nicht so früh abholen. Da gewöhnt er sich schon dran. Da muss er halt mal durch!“

Dann erzählte sie im gleichen Atemzug von ihrer Schwiegertochter, die ihre Kinder ja schon mit einem Jahr in die Kita brachte. Ganztags.

Und ich so: „Warum sollte ich mein Kind den ganzen Tag im Kindergarten lassen, wenn ich doch zu Hause bin?! Warum soll er völlig unnötig den ganzen Tag von mir getrennt sein? Wenn es wirklich nicht anders geht, habe ich wirklich Verständnis dafür, dass man sein Kind schon so früh in den Kindergarten gibt. Aber ganz ehrlich – wenn es nicht sein muss, warum soll ich das dann tun? Ich habe Kinder, damit ich Zeit mit ihnen verbringen kann. Sie gehören zu mir und nicht den ganzen Tag in fremde Hände. Ich habe mich auch ganz bewusst dafür entschieden, drei Jahre Elternzeit für jedes Kind zu nehmen, weil es eben meine Kinder sind! Und selbst mit seinen dreieinhalb Jahren ist er eigentlich noch so klein. Die ersten Jahre sind so furchtbar wichtig – und sie gehen so schnell vorbei. Kinder gehören zu ihren Eltern, sonst nirgendwo hin.“

Und dann wurde sie plötzlich ganz kleinlaut. Dann dachte sie darüber nach, wie es ihren Enkelkindern eigentlich erging und dass sie viel zu wenig Zeit mit ihrer Mutter verbrachten. Dass die Kinder sich nach ihrer Mutter sehnten. Und dass ich eigentlich recht habe.

Und ich dachte nur so: „Das wusste ich auch schon vorher!“

Mein Kind gehört zu mir…

22 Gedanken zu “Mein Kind gehört zu mir

  1. In meinen Augen ist es sowieso egal wie man es macht. Es gibt immer irgendwen der es besser weiß. Geht es nicht ander und du musst sie mit 1 geben bist du eine Rabenmutter, bleibst du zu Hause bist du eigentlich nur zu faul zu arbeiten. – es kann der frömmste nicht in frieden Leben, wenns dem lieben Nachbarn nicht gefällt!

  2. Und ich lasse meine Maus immer noch wehmütig in der Kita zurück, wenn ich arbeiten fahre. Aber würde sie auch nie an Tagen, an denen ich Zuhause bin, dort abgeben. Nicht, weil es ihr nicht gefällt, sondern weil ich so wenig Zeit wie nur möglich von ihr getrennt sein will. Ich bin da also voll bei dir, auch wenn ich mir leider keine drei Jahre Elternzeit leisten konnte. Toll geschrieben, und schönes neues Design!! Liebe Grüße, Steffi

    • Ich danke Dir! 😊 Ich sag ja – wenn es nicht anders geht, ist es vollkommen in Ordnung wenn man sein Kind schon früher in die Kita bringen muss. Gut, dass diese Möglichkeit besteht für diejenigen, die ihrer Arbeit nachgehen müssen. Aber wenn es nicht unbedingt sein muss, warum dann sein Kind in fremde Hände geben?! Leider versteht das eben nicht jeder.

  3. Es ist wirklich witzig, wie gleich uns das teilweise geht 🙈
    Am Sonntag hatte ich die gleiche Nummer. Allerdings mit meiner Schwiegermutter; die mir erzählt hat, dass ich meinem Kind etwas vorenthalte, wenn ich sie jetzt nicht in den Kindergarten gebe. (Das Babymädchen wohlgemerkt!)
    Ich bekomme da direkt Schaum vor dem Mund, wirklich.
    Und diese …“da darf er/sie sich gar nicht erst dran gewöhnen….“ Ey, dass sind KINDER!! 😤

    • Deine Schwiegermutter???? 😱 Da sollte man meinen, dass die Omas nur das Beste für die Enkelkinder wollen. 😏 Und dann sowas. Unfassbar. 😒

      • Ach, meine Schwiegermutter. 🙈
        Die ist ein Fähnlein im Winde, dass ist unfassbar.
        Ich habe noch nie in meinem Leben einen Menschen kennengelernt, der keine eigene Meinung hat, sondern alles nachquatscht, was man ihr sagt.

        Wir haben ja ganz geile Verhältnisse in der Schwiegerfamilie.
        Die Eltern (beides Etepetete Kandidaten. Er Zahnarzt, sie Zahnarztgattin 😉) haben sich vor 5 Jahren getrennt und sind seitdem im Dauerkrieg.
        Mit meiner Schwägerin haben wir seit 4 Jahren keinen Kontakt mehr, weil sie sich permanent daneben benimmt und mich an einem Abend, als ich gerade nach jahrelanger Kinderwunschbehandlung schwanger wurde, nur blöd angemacht hat. (Ultraschallbild abfällig in die Ecke geworfen, dumme Kommentare zu meinem Gewicht gemacht (!!!) und so weiter)
        Sie hat es nicht für nötig gehalten, sich zu entschuldigen, obwohl Herr Düse es ihr sogar „in den Mund gelegt“ hat.

        Sie hat 2 Jahre nach uns auch ein Kind bekommen (per Samenspende) und gibt das natürlich mit einem Jahr in die KITA, um wieder arbeiten zu gehen. Da sieht man, wie gewünscht das arme Kind doch war. 😉
        Arbeiten gehen müssen sie nicht, er ist Professor und sie Lehrerin.
        Ich sage es Dir, ich komme mir vor wie bei RTLII in dieser Familie. 😂🙈
        Auf jeden Fall hat man gemerkt, dass meine Schwiegermutter den Blödsinn von ihr nachquatscht hat.
        Das bringt mich natürlich noch mehr auf die Palme. 😬

        Das Gute ist allerdings, dass ich meine Schwiegermutter genauso subtil wieder „umdrehen“ kann. 😂
        Ich sags ja, Psychofamilie. 😂
        Abends habe ich ihr dann den Link zu einem Artikel geschickt, wo drinstand, dass der Kindergarten für Kinder unter 3 erwiesenermaßen schädlich ist.
        Und hab ihr nochmal gesagt: „Um Himmels Willen, sag dass bloss deinen Nachbarn, die ihre Kinder so früh abgeben… das ist ganz schlimm für die Kleinen!!!“
        Dann kann sie die Message dann beim nächsten Besuch bei meiner Schwägerin abladen. 😉

        Nein, im Ernst:
        In unserem Kiga gibt es ja auch eine Gruppe für die ganz Kleinen.
        Da hat es mir neulich, als ich Tiffy abgeholt habe, so das Herz zerissen:
        Da war ein kleiner Junge, etwas jünger als das Babymädchen, und steckte in seinem Schlafsack. Die Erzieherin hat ihn in den Schlafsaal getragen und er hat ihn gesehen und schon bitterlich geweint.
        Wenn ich daran denke, dass das Babymädchen immer bei mir im Arm einschläft beim Kuscheln und dass der arme Kleine dort das irgendwie mit sich selbst ausmachen muss… puh… ich hätte beinahe mitgeweint.

        So…. nun habe ich Dein Kommentarfeld zugespamt… ich könnte dir auch mal auf deine Email antworten 😂🙈

      • Da hättest Du wirklich auf meine Mail antworten können. 😂😂😂 Man, das ist ja krass, was da bei Euch so los ist. Macht ja echt keinen Spaß sowas. Ich bin momentan etwas angeschlagen, hatte eine kleine OP, die Kinder sind auch wieder krank. Läuft bei mir. Wie geht es Euch?

  4. Hach ja, diese lieben Nachbarn, die ungebeten ihre Meinung äußern müssen!!!😶 Du machst es richtig so, wie Du es als Mama entscheidest, da können die anderen reinreden wie sie wollen!! Liebe Grüße! Claudia

    • Ist mir auch ziemlich egal, was die anderen denken. 😉 Geht ja schließlich um uns. Jeder sollte sich da von seinem Gefühl leiten lassen. Liebe Grüße, Nadine

  5. Schön geschrieben. Und genau richtig. Und könnte finnAatag nicht so früh weg geben. Und wieso unnötig quälen, wenn du ihn doch zu dir holen kannst?
    Ich kann dich total verstehen. Aber solche netten Nachbarinnen haben wir doch alle 😉

  6. Schon.geschrieben. Und genau richtig. Und könnte finnAatag nicht so früh weg geben. Und wieso unnötig quälen, wenn du ihn doch zu dir holen kannst?
    Ich kann dich total verstehen. Aber solche netten Nachbarinnen haben wir doch alle 😉

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