Kindergarten: Die Notlösung

Erinnert Ihr Euch noch? Vor zwei Jahren stand ich bei der Suche nach einem Kindergartenplatz für meinen Sohn vor einem Problem. Unsere Wunsch-Kindergärten hatten beide abgesagt. Daraus entstand eine Notlösung. Er bekam durch Zufall einen Platz im Nachbarort.

Nun soll das Tochterkind dieses Jahr auch in den Kindergarten gehen. Und was ist: Schon wieder eine Notlösung!

Ich hatte schon die Befürchtung, dass uns mit der Kleinen das Gleiche passiert, deswegen hatte ich sie vorsorglich in vier, anstatt in nur zwei Kindergärten angemeldet. Allerdings gibt es bei uns im Kreis nun ein neues System, bei dem man nur drei Kitas angeben darf und diese auch noch nach Beliebtheit sortieren muss. So fiel eine Kita schon automatisch raus. Als Erst- und Zweitwunsch gab ich die Einrichtungen hier bei uns im Ort an, als Drittwunsch die, die mein Sohn besucht.

Seitdem sind viele Monate vergangen. Zwischenzeitlich machte ich mir auch keine Sorgen mehr, ob wir denn den „richtigen“ Platz bekommen.

Seit etwa 1 1/2 Jahren geht der Wildfang nun schon in den Kindergarten und fühlt sich nach anfänglichen Startschwierigkeiten sehr wohl dort. Ich weiß, dass er dort sehr gut aufgehoben ist und kann ihn mit gutem Gefühl dort hingeben. Inzwischen habe ich mich auch an die Fahrerei gewöhnt, so dass ich zu dem Schluß kam, dass ich meine Kleine im gleichen Kindergarten unterbringen möchte.

Doch dann passierte etwas Unerwartetes: Wir erhielten die Info, dass dieser Kindergarten geschlossen wird! Bähm!

Uns wurde zwar auch gesagt, dass gleich nebenan ein neuer Kindergarten gebaut werden soll, doch es war lange Zeit nicht bekannt, wer der Träger sein würde und wann das alles vonstatten gehen soll.

Im September wurde dann aber bekannt gegeben, dass der Träger der neuen Kita nicht mehr die Gemeinde, sondern das DRK wäre und dass anstatt eine Gruppe zukünftig vier Gruppen dort beherbergt werden. Außerdem haben wir erfahren, dass die Erzieherinnen definitiv nicht mit in die neue Kita gehen, weil sie gerne weiterhin unter der Gemeinde arbeiten möchten. Verständlich.

Der Wildfang wird bis zur seiner Einschulung dort bleiben können. So lange geht es auf jeden Fall noch weiter. Aber für mich stand somit auch fest, dass ich meine kleine Pusteblume nicht dort hin geben möchte. Einfach weil ich ihr den Wechsel und die damit verbundene große Umstellung ersparen will, vor allem, weil sie so ein zartes, schüchternes Wesen ist.

Nun – Ihr ahnt es sicher schon – haben wir von den anderen Kindergärten keine Zusage bekommen. Wie ich es befürchtet hatte. Es bleibt uns also nur, sie doch zusammen mit ihrem Bruder in den Kindergarten zu schicken.

Für die Eingewöhnung ist das sicher von Vorteil, denn abgesehen davon, dass sie ihren Bruder dabei hat, kennt sie dort schon alles, weil ich sie ja immer mitnehme, wenn ich Wildfang hinbringe und abhole. Inzwischen will sie auch oft schon gerne dort bleiben und fängt gleich an zu spielen, wenn wir dort ankommen. Ich freue mich auch, dass sie wenigstens zwei Mal eine der wunderschönen Waldwochen mitmachen darf, wovon die Kinder immer so begeistert sind. Ein Jahr ist uns sicher. Vielleicht auch ein bisschen mehr.

Aber was kommt dann? Ich hoffe, dass ich dann für das folgende Jahr ab dem Sommer einen Platz in einer unserer Wunschkitas für sie bekomme. Ich habe sie dort auf die Wartelisten setzen lassen. Doch große Hoffnungen werden uns nicht gemacht. Weil sie schon zu alt ist. Die Kindergärten müssen eine gewisse Anzahl an Plätzen für Kinder unter drei Jahren freihalten und für die älteren bleibt dann eben kaum etwas übrig. Die Eltern, die ihre Kinder so lange wie möglich selbst betreuen, werden quasi noch dafür bestraft. Sowas macht mich traurig.

Es läuft also daraus hinauf, dass sie in den DRK-Kindergarten gehen muss, von dem wir noch überhaupt nicht wissen, was uns dort erwarten wird.

So oder so wird sich meine Kleine dann an neue Erzieherinnen und an neue Räumlichkeiten gewöhnen müssen und diese Umstellung stelle ich mir schwieriger vor, als die bevorstehende Eingewöhnung diesen Sommer.

Was das erste Jahr angeht bin ich froh. Doch alles in allem bin ich ziemlich unglücklich über die Notlösung. Leider sind wir da ziemlich machtlos und können einfach nur abwarten, was passiert.

Wie ist das bei Euch? Hattet Ihr mehr Glück bei der Suche nach einem Kindergartenplatz?

9 Gedanken zu “Kindergarten: Die Notlösung

  1. Kenne ich und es ist so ungerecht 😔
    Bei uns kommen die Briefe am 1.2. und wir wissen auch noch nicht, ob das Babymädchen einen Platz in Tiffys Kindergarten bekommt.
    Eigentlich hätte alles gepasst, bis eine Mutter ihr ungeborenes Geschwisterkind bereits angemeldet hat…. 😞
    Es ist traurig.

    „Et is schon immer jot jegangen“… irgendwie wird es schon werden.
    Ich drücke euch auf jeden Fall die Daumen, dass die Kleine sich wohlfühlen wird.
    Vielleicht steckt sie einen Wechsel ja auch total easy-peasy weg… 😊

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