Kos Reisetagebuch Teil I

Mittwoch, 20. Juni 2018

Mein Wecker klingelte bereits um 02.00 Uhr, dabei war ich doch erst um kurz vor 23.00 Uhr müde ins Bett gefallen. Die Tage vor dem Urlaub waren irgendwie zu kurz und zu stressig, da wir am Wochenende zuvor noch Wildfangs Zimmer renoviert hatten, an dem darauf folgenden Montag hatten wir unseren 8. Hochzeitstag und so blieb nur ein Tag für Koffer packen und Co. – dennoch war ich ziemlich schnell hellwach. Im Gegensatz zu den Kindern, die sich überhaupt nicht wecken ließen.Schließlich saßen wir aber alle irgendwann mitten in der Nacht am Frühstückstisch und haben eine Kleinigkeit zu uns genommen. Etwa 20 Minuten später als geplant verließen wir das Haus und hinterließen dabei ein wenig Chaos, was mich total störte, doch durch den straffen Zeitplan in den Tagen zuvor einfach nicht anders möglich war. Pusteblume wollte nicht raus gehen, weil es noch dunkel war. Sie meinte, wir müssen unbedingt noch warten, bis es hell wird, konnten sie aber schließlich vom Gegenteil überzeugen. Kurz vor unserer Ankunft in Düsseldorf schlummerte sie noch mal kurz ein. Wildfang war zwar müde, aber dennoch zu aufgeregt, um einzuschlafen. Wir fuhren unser Auto auf den gebuchten Parkplatz und wurden von dort mit einem Shuttle zum Terminal gebracht. alles klappte reibungslos. Auch bei der Gepäckabgabe mussten wir nur wenige Minuten warten. Als wir durch die Sicherheitskontrolle gingen und am Gate ankamen, mussten wir dort nur noch etwa 45 Minuten warten, bis das Boarding begann und wir in den Flieger steigen konnten.

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Die Kinder begutachten unseren Flieger und freuen sich, dass es bald losgeht!

Ziemlich pünktlich um kurz nach 06.00 Uhr ging es schließlich in die Luft. Wildfang interessierte es kaum. Der Kleinen war ein wenig mulmig dabei, doch sie hat es letztendlich gut verkraftet. Eine Weile schauten wir Bücher und bestaunten die Wolkendecke, die unter uns lag.

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Über den Wolken…

Bald schlief die Kleine völlig übermüdet auf meinem Arm ein. Mein Mann bestellte einen Snack im Bord-Café und musste mir ständig alles anreichen, da ich nur eine Hand frei hatte. Ich krümelte mein Brot in Pusteblumes Haare. Mir tat bereits alles weh und mein Arm war eingeschlafen, weil sie so komisch auf mir hing. Nach etwa 1 1/2 Stunden wachte sie wieder auf und die restliche Zeit vertrieben wir uns mit Wundertüte, Tablet gucken und Sticker-Alben.

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Die Kinder schauen ein paar Videos. Zeit zum Durchatmen.

Pünktlich setzten wir zur Landung auf Kos an. Einigermaßen zügig bekamen wir unsere Koffer und machten uns auf zum Bus, der uns ins Hotel bringen würde. Der Transfer dauerte etwa 35 Minuten, dann waren wir schließlich da. Es war noch recht früh, weshalb man uns an der Rezeption mitteilte, dass wir jetzt noch nicht auf unser Zimmer gehen könnten. Dieses bekämen wir erst ab 13.30 Uhr. Wir beschlossen daher, die Hotelanlage ein wenig zu erkunden und anschließend essen zu gehen. Als Wildfang den Pool erblicke, zog er sich sofort bis auf die Unterhose aus und sprang in den Pool. Er ließ sich nicht davon abbringen. Und dann nahm das Drama seinen Lauf. Wir versuchten ihn zum Weitergehen zu bewegen, was schon mit Gezeter einher ging. Auch in den nächsten Pool sprang er hinein, ebenfalls wie in den dritten. Von dort wollte er sich partout nicht mehr wegbewegen. Wir wollten Essen gehen, danach aufs Zimmer. Wir erklärten ihm, dass wir dann alle zusammen gehen könnten, weil wir dann ja unsere Badesachen hätten. Er sah nicht ein, dass wir alle Hunger hatten. Er sah nicht ein, dass wir Badesachen brauchen. Er sah nicht ein, dass es unerträglich war für uns, in der Hitze zu stehen und auf ihn zu warten. Unter lautem Protest folgte er uns schließlich zum Restaurant, weil er natürlich auch nicht allein bleiben wollte und konnte. Während wir dort gegessen hatten – hastig – stand er neben dem Tisch und schrie weiter. Und war das denkbar unangenehm. Wir waren bereits so bedient, dass wir uns am liebsten gleich wieder in den nächsten Flieger nach Hause gesetzt hätten. Dieses Erlebnis war eine Vorschau auf das, was uns an den restlichen Tagen unseres Urlaubs erwarten würde. Nach etwa einer Stunde und unzähligen Beruhigungsversuchen, kam er schließlich ein wenig zur Ruhe und wir konnten aufs Zimmer gehen und unsere Koffer auspacken.

Die Hotelanlage bestand aus vielen kleineren Gebäuden, in denen vermutlich jeweils 6-8 Zimmer untergebracht waren. Unser Haus war leider ziemlich abgelegen und die Wege zum Restaurant oder Pool entsprechend weit. Doch uns erwartete ein sehr großzügiges Appartement mit zwei Schlafzimmern, einem Wohnzimmer, drei Balkonen, drei Fernsehern, viel Stauraum.

Was allerdings furchtbar klein war, war das Badezimmer, das in keinem Verhältnis zu den anderen Räumen stand. Es gab nicht – wie laut Grundriss des Zimmers aus der Hotelbeschreibung – die erwarteten zwei Waschbecken, die Badewanne und ausreichend Platz. Stattdessen hatte das Bad nur eine Dusche und null Ablageflächen. Für vier Personen definitiv zu klein. Schade. Irgendwie kam man aber natürlich damit klar.

Nachdem alles ausgepackt war, gingen wir gleich zum Pool. Es gab drei Poolanlagen und wir haben den Pool für uns erwählt, der direkten Zugang zum Meer hatte. Wir kühlten uns alle gleich ab. Es gab einen mit Sonnensegel überdachten Kinderpool und einen großen Pool, der zur Hälfte nur 70 cm tief war. Für Wildfang war das optimal und er war stolz, ganz allein in den großen Pool gehen zu können. Mich zog es zum Meer und so ging ich mit der Kleinen Richtung Strand, während Papa mit dem Großen im Pool spielte. Uns erwartete ein wunderschöner Sandstrand mit vielen Palmen und herrliches, klares Wasser mit Badewannen-Temperatur. Wir konnten so ins Wasser hinein gehen. Es war toll. Ich sagte anschließend zu meinem Mann, dass wir bereits jetzt viel mehr im Wasser waren, als in den letzten beiden Jahren zusammen. Denn letztes Jahr stand Pusteblume noch den ganzen Tag schreiend neben dem Pool, weil sie Wasser hasste. Das hat sich zum Glück gelegt.

Nach einer Weile machten wir uns wieder auf den Weg zum Zimmer, nahmen eine Dusche und gingen schließlich Essen. Wildfang und Pusteblume freuten sich über die Kinder-Ecke im Restaurant und bedienten sich vom Kinderbuffet. Von nun an würden sie immer dort sitzen wollen zum Essen.

Wir waren im Nachhinein auch sehr froh darüber, dass wir den Buggy mitgenommen haben. Zuerst hatte ich überlegt, ob wir den wirklich noch brauchen. Doch in Anbetracht der Größe der Hotelanlage, waren wir sehr froh, in doch mit dabei zu haben. Wir kauften noch ein paar Getränke und Sandspielzeug im Supermarkt ein und kehrten dann zum Zimmer zurück.

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Wildfang schiebt seine Schwester im Buggy

Müde waren wir alle. Sehr müde. Mein Mann bringt die Kinder zu Bett. Sie hatten ein eigenes Schlafzimmer mit zwei zusammengeschobenen Einzelbetten, für die Kleine gab es aber auch ein Babybett. Als die beiden eingeschlafen waren, sagte ich zu meinem Mann: „Ich wette, dass Wildfang heute Nacht aus dem Bett fällt und sich dabei den Kopf am Nachttisch stößt.“ Zwischen Bett und Nachttisch klaffte nämlich eine große Lücke. Da sagte mein Mann: „Ich glaube eher, dass Pusteblume aus dem Bett fällt. Sie wollte nämlich unbedingt auch im großen Bett schlafen.“ Och nee, dachte ich nur. Wir gingen kurz darauf ebenfalls schlafen. Etwa zwei Stunden später ein Rums und lautes Geschrei. Wir laufen ins Kinderzimmer und sehen, dass Wildfang aus dem Bett gefallen ist. Er weint, ist aber nicht richtig wach. Die Kleine lässt sich davon nicht stören. Wir legen den Großen wieder ins Bett und er schläft weiter. Weitere zwei Stunden später wieder Geschrei. Dieses Mal war es die Kleine. Sie ist vom Bett gefallen und hing nun zwischen Bett und Babybett. Sie weinte länger und wir beruhigten sie und überzeugten sie davon, dass es im kleinen Bett sicherer ist. Von da an war die Nacht ruhig.

Donnerstag, 21. Juni 2018

Der neue Tag beginnt zu einer humanen Uhrzeit. Wir machen uns alle fertig und gehen zum Frühstück. Ich kann das Haus nicht ohne Sonnenbrille verlassen. Pusteblume tut es mir gleich.

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Auf dem Weg zum Frühstücken

Nach dem Frühstück machen wir uns auf dem Zimmer fertig für den Pool. Als ich Wildfang mit Sonnencreme einreibe, schreit er plötzlich. Er hatte einen kleinen blauen Fleck in der Nähe vom Ohr. Das war wohl die Stelle, mit der er in der Nacht zuvor auf dem Nachttisch gelandet ist. Für die nächste Nacht müssen wir uns etwas einfallen lassen.

Am Pool angekommen, springen beide Kinder sofort ins Wasser. Wir tun es ihnen gleich. Wildfang ist nur schwer dazu zu bewegen, das Wasser zwischendurch mal zu verlassen. Er hat unglaublich viel Spaß. Und auch die Kleine geht inzwischen gern ins Wasser.

Zwischendurch gehen wir immer mal rüber zum Meer. Doch irgendwann meldet sich der Hunger. An diesem Tag konnten wir nach gutem Zureden ohne Geschrei zum Mittagessen gehen. (Dafür gab es aber an anderer Stelle einen Grund für einen Wutanfall deluxe. Und täglich grüßt das Murmeltier…) Nach einer kleinen Sonnenpause geht es wieder zurück in kühle Nass.

Später am Tag – nach dem Abendessen – wollten wir noch ein paar Dinge im Supermarkt besorgen und es war geplant, anschließend den Sonnenuntergang am Meer zu beobachten. Doch Wildfang schob den Buggy, blieb irgendwo an einem Bordstein hängen und riss sich dann das Knie am Buggy auf. Er weinte bitterlich und wir gingen zurück aufs Zimmer, um ihn zu verarzten.

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Verwundetes Knie mit Pflaster Marke Eigenbau

Da keines unserer mitgebrachten Pflaster groß genug war, musste ich ein wenig basteln. Er wollte dann am liebsten auf dem Zimmer bleiben, doch wir konnten ihn überzeugen, dass ihn das Spielen am Meer sicher ablenkt. Und so schafften wir es doch noch pünktlich zum Sonnenuntergang.

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Gleich verschwindet die Sonne hinter den Bergen
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Ein Moment zum Genießen
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Wildfang will mit den Füßen ins Wasser
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Pusteblume buddelt ein wenig im Sand
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Sie suchen Steine, um ihre Sandburg damit zu verzieren
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Ein Stückchen Meer
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Wunderschön ist es hier…
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Wir genießen den Augenblick
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Wir verlassen schließlich den Strand und werfen noch einen kurzen Blick zurück

Unser Weg zum Zimmer führt uns durch die Hotelanlage, die wirklich wunderschön und sehr gepflegt ist.

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Der Pool, an dem wir den Tag verbracht haben
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Der Weg zum Strand
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In der Hotelanlage

Für diesen Tag sagen wir gute Nacht… Und da wir die Lücke zwischen Wildfangs Bett und Nachttisch mit ausreichend Kissen gestopft haben, fällt auch niemand aus dem Bett.

Freitag, 22. Juni 2018

Der neue Tag beginnt etwas früher als der Tag zuvor. Auf dem Weg zum Frühstück laufen wir wie immer durch die bunt blühende Hotelanlage.

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Bunte Blütenpracht überall in der Hotelanlage

Wir verbringen den Tag wieder zwischen Pool und Strand und es läuft ähnlich wie am Tag zuvor. Nur war es der jungen Dame heute etwas zu kalt und wir verbrachten einige Zeit spielend auf der Sonnenliege.

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Warm eingemummelt Kekse futtern geht immer

Nach dem Abendessen kamen wir am Spielplatz vorbei. Die Kinder schaukelten und wippten eine Weile. Tagsüber ging das leider gar nicht, weil die Geräte alle in der prallen Sonne stehen. Hier fehlen Sonnensegel. Was auch fehlte, waren Rutsche und Klettergerüst. Das hat vor allem die Kleine vermisst, die ja ständig irgendwo herumklettert.

Danach zog es uns – vor allen Dingen mich – wieder ans Meer. Die Sonne stand schon tief, als wir den Strand erreichten.

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Jetzt aber schnell, die Sonne ist schon bald weg…
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Wir haben es noch rechtzeitig geschafft
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Die Kinder rennen gleich zum Wasser
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Mein süßes, kleines Mädchen
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Da rennt sie vor den Wellen davon…
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Ich schaue den Kindern entspannt beim Spielen zu
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Wildfang hat für seine Schwester den Eimer mit Wasser befüllt
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Er will dann aber noch ins Meer hüpfen. Zum Glück hatte ich eine Badehose für in dabei.
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Für heute nehmen wir wieder Abschied vom Strand…

So ging auch der dritte Tag schon zu Ende. Und damit endet auch der erste Teil unseres Reisetagebuchs. Schon bald geht es weiter.

3 Gedanken zu “Kos Reisetagebuch Teil I

  1. Ooooh wie schön 😍
    Danke fürs mitnehmen, da bekomme ich doch auch direkt etwas Urlaubsstimmung 😊
    Die Anlage sieht wirklich super aus und das Buffet für die Kids ist ja mal klasse. 😊👍

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