Neuerdings hat uns die Wanderlust gepackt. Meine Mutter hält mich für völlig verrückt, weil sie sich noch gut an die Zeit erinnern kann, in der ich vom Wandern so rein gar nichts wissen wollte. Zu jedem Spaziergang mussten sie mich fast nötigen. Heute ist das anders. Für mich ist die Natur wie eine Tankstelle geworden, an der ich meine Akkus wieder aufladen kann. Und so zog es meinen Mann und mich neulich mal wieder in die Eifel, während meine Schwiegermutter zu Hause die Kinder betreute.
Wir wählten dieses Mal den kürzesten der Traumpfade aus: Den Vulkanpfad
Unser Startpunkt war der Wanderparkplatz an der Hochsimmer Halle auf der Kottenheimer Str. 31 in 56729 Ettringen. Wir folgten der Beschilderung Richtung Bellberg, doch schon gleich zu Anfang wurde mir bewusst, dass wir wieder einmal ein Schild übersehen haben müssen. Denn schon kurz nachdem wir den Wald betreten haben, erreichten wir den Hartborn Brunnen, welcher 1932 erbaut wurde. Bei dem 9,3 Grad kalten Wasser, das hier hervorsprudelt, handelt es sich um einen eisenhaltigen Calcium-Magnesium-Hydrogencarbonat-Säuerling (unnützes Wissen).


Der Brunnen sollte uns eigentlich erst am Ende unserer Wanderung begegnen. Wir haben ein Talent dafür, den Weg falsch herum einzuschlagen, was bei Rundwegen ja halb so schlimm ist. Wir zogen daher unbeirrt weiter auf weichen Waldwegen.




Ab dort wurde es immer felsiger und das war natürlich verlockend für solche Abenteurer wie uns.


Ich selbst bin nicht besonders weit gekommen, aber mein Mann hat es fast bis ganz nach oben geschafft. Der Weg hinab war jedoch etwas schwieriger, als der nach oben. Aber er hat es unfallfrei überstanden.
Danach kamen wir zum Kottenheimer Winfeld, einem alten Steinbruch. Die hoch aufragenden Felsen werden heute gern zum Klettern genutzt.



Wir lassen die Lavawand schließlich hinter uns.





Wir blieben etwa 20 Minuten dort oben sitzen, traten uns dann aber wieder in den Hintern, bevor wir zu träge wurden.
Weiter ging es zum südöstlichen Kraterrand und von dort beginnt der Abstieg zu den Sieben Stuben. Hierbei handelt es sich um kleine Höhlen, in denen Menschen im zweiten Weltkrieg Schutz suchten.




Als wir dachten, wir hätten nun das schwierigste geschafft, folgte ein gnadenloser Aufstieg hinauf zum Bellberg.

Wir waren aber auch beide sowas von unfit an diesem Tag. Als wir eine Bank fanden, ließen wir uns nach Luft japsend darauf plumpsen und gingen dort erst einmal nicht mehr weg.

Irgendwann rafften wir uns notgedrungen wieder auf und immer wenn wir dachten, wir wären nun gleich am Ziel, ging es noch höher hinauf.

Doch schließlich kamen wir oben auf dem Bellberg an und ließen uns auf einer Bank nieder. Wir genossen den Ausblick, der uns für die Anstrengungen entlohnte.


Müde kamen wir wieder an unserem Auto an. Die Wanderung war anstrengender als erwartet, hat sich aber auf jeden Fall gelohnt. Wir sollten ein bisschen mehr trainieren, bevor wir das nächste mal losziehen. Denn das werden wir auf jeden Fall bald wieder machen.
Viele weitere Bilder vom Vulkanpfad findet Ihr hier in meinem Video.
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