Was machst Du eigentlich den ganzen Tag? – November 2019

05.45: Müde drücke ich die Snooze-Taste meines Weckers, um mir noch ein paar Minuten zu gönnen, bevor ich ins Bad schlurfe. Die Nacht war wie immer zu kurz und ich fühle mich kaum erholt. Auch meine Tochter ist schon wach und spielt in ihrem Zimmer. Zumindest denke ich das. Nur kurze Zeit später erscheint sie vollständig angezogen im Badezimmer. Gut, die Kombination ist etwas fragwürdig. Aber das macht ja nichts. Mich hat sie auf jeden Fall überrascht. Nach einigem Hin und Her beschließt sie, dass sie heute lieber nicht in den Kindergarten möchte. Geahnt hatte ich das bereits gestern, denn als sie erfuhr, dass sie heute das Altenheim besuchen würden, weinte sie bitterlich. Die alten Menschen machen ihr Angst und da hilft auch all mein gutes Zureden nicht. Da ich mir wünsche, dass sie mit Freude in den Kindergarten geht und nicht das Vertrauen verliert, entscheide ich, sie zu Hause zu lassen.

06.40: Wir wecken Wildfang, der noch tief und fest schlummert. Es dauert eine Weile, bis er zu sich kommt. Nachdem auch er im Bad war und angezogen ist, bereite ich ihm sein Frühstück zu. Kurze Zeit später kommt Papa dazu und erklärt, dass er heute um 08.00 Uhr einen Termin in der Werkstatt hätte. Ich überzeuge ihn, dass es doch praktisch wäre, wenn er Wildfang mitnehmen würde, weil es von der Zeit her prima passt und die Kleine ja eh zu Hause bleibt. So haben wir uns den morgendlichen Spaziergang zur Schule erspart, der in der Regel alles andere als spaßig ist, weil zu kalt, zu müde, keine Lust.

07.40: Wir verabschieden uns von Wildfang und Papa und anschließend rufe ich im Kindergarten an, um meine kleine Pusteblume abzumelden. Die Erzieherin wunderte sich vermutlich über den Grund, aber es ist, wie es ist. Danach gibt es auch für uns Frühstück.

08.50: Ich rufe beim Arzt an und sage meinen heutigen Termin ab. Erstens, weil ich die Kleine nicht mitschleppen will, zweitens weil ich Wildfang nicht pünktlich von der Schule abholen könnte, wenn ich den Termin wahrnehme, und drittens, weil ich einfach keine Lust habe. So! Wir stapfen gemeinsam nach oben in mein Büro, wo ich versuche ein paar Dinge zu erledigen. Nichts klappt heute, wie es sollte. Das kleine Kind guckt derweil ein paar Videos auf dem Tablet.

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Man beachte den wilden Mustermix ihres Outfits.

10.07: Eigentlich sollte ich mich der Wäsche widmen, die mich anfleht, sortiert zu werden. Aber die Kleine und ich kuscheln stattdessen ein wenig und prüfen anschließend, ob wir einen Regenschirm brauchen, wenn wir den Großen gleich von der Schule abholen. Es ist gerade trocken.

10.44: Auf dem Weg zur Schule, so ganz ohne Regen, aber dennoch mit Schirm.

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Regen hin oder her – der Schirm muss mit!

Wir holen den großen Bruder ab und dann geht es gleich wieder nach Hause. Dort werden umgehend Hausaufgaben gemacht und die sind in nur fünf Minuten fertig. Manchmal läuft es auch einfach gut!

12.16: Während die Kinder spielen und durchs Haus wuseln, bereinige ich ein wenig Chaos. Erfolglos, meines Erachtens nach. Das berühmte Fass ohne Boden.

12.45: Oma kommt. Sie hat Wildfangs Leibspeise mitgebracht: Kartoffelpüree. Dazu mache ich noch Würstchen und Sauerkraut. Gleich danach mache ich zum ersten Mal Softeis im Thermomix. Das habe ich neulich bei einer Bekannten gesehen und gleich mal nach dem Rezept gefragt.

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Softeis aus dem Thermomix

Wir sind begeistert! Es schmeckt so lecker. Allerdings haben wir viel zu viel übrig. Ich wollte den Nachbarn etwas abtreten, aber sie waren leider nicht da.

13.50: Pappsatt mache ich mich daran, die Küche wieder aufzuräumen. So, fertig! Während Oma mit der Kleinen spielt, geselle ich mich zu Wildfang nach oben.

14.25: Jetzt ganz brav Zähne putzen. Gleich habe ich einen Termin beim Zahnarzt. Ach, was freue ich mich darauf. Nicht.

14.58: Seit einer guten viertel Stunde sitze ich nun im Wartezimmer. Und es schaut ganz danach aus, dass ich hier noch eine Weile ausharren muss. Ich hasse diese verlorene Zeit. Mein Handyakku ist auch fast leer. Läuft bei mir.

15.52: Yeah, ich bin tatsächlich schon wieder zu Hause. Beim Zahnarzt ging es dann doch schneller als gedacht. Anschließend war ich noch kurz bei meinen Eltern, die für die Kleine eine neue Puppe gekauft haben. Weil Wildfang am Sonntag Opas kleine Digitalkamera geerbt hat, sollte sie selbstverständlich auch etwas bekommen. Die Kinder sind gerade mit Oma auf dem Spielplatz. Wenn sie zurückkommen, hat die junge Dame etwas zum Auspacken. Da wird die Freude groß sein. Ich sitze derweil am Rechner und möchte so viele Dinge auf einmal tun, dass ich wieder mal nicht weiß, womit ich am besten beginnen soll.

16.34: Es klingelt und Wildfang steht vor der Tür. „Kann ich etwas trinken?“ Er ist jedoch nur auf der Durchreise, holt seine Flasche und nun geht es weiter zur Eisdiele. Bei dem Wetter wäre es mir ja zu usselig. Und es ist ja auch nicht so, als hätten wir nicht schon Eis gegessen heute. Aber gut.

16.47: Für ein neues Projekt überarbeite ich gerade eine Kurzgeschichte. Klein, aber fein und für die Kleinsten bestimmt. Und weil ich gerade so gut drin bin, beginne ich auch gleich mit einer weiteren Geschichte. Vielleicht kann ich demnächst mehr darüber berichten.

17.53: Die Kinder mitsamt Oma sind wieder da und sofort erschallt der Jubelruf meiner Tochter. Ihre neue Puppe wird umgehend ausgepackt und sofort bespielt.

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Da ist jemand happy!

18.20: Zeit fürs Abendessen. Oma hat sich verabschiedet und auch Papa ist auf dem Sprung zur Bandprobe. Nachdem die Kinder satt sind, spielen sie voller Hingabe mit der neuen Puppe Lotta – mindestens eine halbe Stunde lang.

19.23: Ich ziehe der Kleinen den Schlafanzug an und dann geht es ab ins Bad. Wie üblich lesen wir drei noch gemeinsam ein Buch und dann begleite ich meine Tochter in den Schlaf. Auch ich bin müde, doch es ist wachbleiben angesagt. Schließlich wartet Wildfang noch auf mich. Und ich weiß jetzt schon, dass er nachher mich in den Schlaf reden wird.

 

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