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Es tut mir leid …

Seit ich Mutter bin, hat sich vieles in meinem Leben verändert. Fast alles sogar. Eigentlich finde ich das gar nicht schlimm. Im Gegenteil. Aber manchmal…ja, manchmal, da schleicht so ein leises Gefühl in mir hoch. Ein Hauch von schlechtem Gewissen. Darum möchte ich heute mal sagen: Es tut mir leid.

Es tut mir leid, dass ich so furchtbar wenig Zeit für Dich habe, seitdem ich Mutter bin meine liebe Freundin. Ich wäre gern öfter zur Stelle, glaub mir. Ich würde gern mal wieder spontan Zeit mir Dir verbringen, Dir zuhören, für Dich da sein. Vor allem, wenn es Dir nicht gut geht.

Es tut mir leid, dass ich mich früher immer darüber geärgert habe, wenn Du tagelang nicht auf meine Nachrichten geantwortet hast – und dass ich nun ebenfalls oft tagelang nicht antworte. Manchmal vergesse ich es einfach, oder es kommt ständig etwas dazwischen. Doch ich denke, Du verstehst das.

Es tut mir leid, dass es den Eindruck macht, dass ich oft nicht richtig zuhöre, wenn wir uns unterhalten, weil ich ständig ein Auge auf die Kinder habe. Ich weiß, das ist verdammt unhöflich von mir. Aber in manchen Situationen ist das eben so. Und trotzdem höre ich Dich. Glaub mir. Und vielleicht verstehst Du es ja, denn Deine Kinder waren schließlich auch mal klein.

Es tut mir leid, dass ich Dich so selten angerufen habe und dass wir uns noch seltener gesehen haben. So viele verpasste Gelegenheiten, die ich nun nie wieder nachholen kann.

Es tut mir leid, dass ich oft gestresst, müde und abgehetzt wirke. Aber das bin ich leider tatsächlich. Ob das irgendwann wieder besser wird? Ich hoffe es. Und wenn nicht? Hab Nachsicht mit mir.

Es tut mir leid, dass mein Haus immer so chaotisch aussieht. Nur selten werde ich Herr der Lage. Gewöhnt Euch am besten einfach dran.

Es tut mir leid, dass ich mich so selten bei Dir melde, wo es doch die einzige Möglichkeit ist, mit Dir in Kontakt zu bleiben, über die so unfassbar große Entfernung, die uns trennt. Doch ich vergesse Dich nicht. Nie! Und bald – ja, bald kann ich Dich nach all den Jahren endlich wieder in die Arme schließen.

Es tut mir leid, dass vieles im Alltagstrubel untergeht. Zeit ist zu einer kostbaren Rarität geworden. Und hätte ich die Zeit, bin ich oftmals zu müde. Ich melde mich zu selten bei den Menschen, die mir am Herzen liegen. Und ich verbringe noch weniger Zeit mit ihnen persönlich. Doch ich denke an Euch, sehr oft sogar…

Aber wisst Ihr was?!

Es tut mir gar nicht leid, dass ich diese Zeit zwei ganz besonderen kleinen Menschen widme, die mich brauchen. Sie sind nicht lange Zeit so klein. Sie wachsen schnell und werden mich immer weniger brauchen. Doch so lange sie mich so brauchen, wie jetzt, bekommen sie vor allem diese zwei Dinge von mir: Zeit und Liebe!

Diese Worte sind an all die gerichtet, die sich davon angesprochen fühlen.

 

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