2022 haben wir das halbe Haus auf Links gedreht. Der Hauptgrund dafür war das zu kleine Kinderzimmer meiner Tochter. Mit nur rund acht Quadratmetern fand sich dort kein Platz für ein normales Bett, geschweige denn für einen Schreibtisch. Ursprünglich geplant war diese ganze Aktion erst in zwei bis drei Jahren, aber irgendwie ging es nicht mehr länger. Alles war zu eng, zu chaotisch – und außerdem wollte ich endlich das Wohnzimmer von der immer noch vorhandenen Spielecke befreien. Denn die Tatsache, dass immer und überall Spielzeug herumlag, hat mich zunehmend genervt.
Aber fangen wir mal von vorne an. Wie gesagt, es war ein arbeitsreiches Jahr. Es hat damit begonnen, dass wir im Januar eine Solaranlage aufs Dach bekommen haben.

Außerdem haben wir im März, als der Winter nahezu vorbei war, das Schuppendach erneuert. Im Oktober 2021 hatten wir bereits einen neuen Gartenzaun errichtet und innerhalb des Schuppens neue Platten verlegt. Mein Mann hat echt hart geschuftet, und da immer nur am Wochenende Zeit dafür blieb, haben sich die Arbeiten über einen ziemlich langen Zeitraum hingezogen.

Kurz darauf begann ich nach und nach den Keller zu entrümpeln. Vieles flog dabei raus, aber längst nicht alles. Und das sollte uns die nächsten Wochen und Monate stetig im Weg stehen – im wahrsten Sinne des Wortes. Im Mai wollten wir den Raum nämlich streichen und haben dabei die übriggebliebenen Kisten und Regale mehrfach von links nach rechts schieben müssen. Und das war nur der Anfang.

Mein Mann hatte zuvor bereits ein neues Fenster eingebaut, und nach dem Streichen einen neuen Boden verlegt. Wir haben uns für Klick-Vinyl entschieden – und es sehr bereut. Das Material war der reinste Schrott, krumm und schief und von überaus schlechter Qualität. Nun ja, der Boden liegt und wir hoffen, dass er es immerhin ein paar Jahre macht. Große Hoffnung haben wir allerdings nicht.
Die Arbeiten lagen nun eine Weile brach – bis es dem Dachstudio meines Mannes in den Sommerferien an den Kragen ging. Der Umzug in den Keller hat ihn nicht sonderlich erfreut – was ich durchaus nachvollziehen kann – aber eine andere Möglichkeit gab es leider nicht.

Die überschüssigen Regale haben wir zwischenzeitlich auf Waschküche und Heizungskeller verteilt, in denen eigentlich nicht der nötige Platz dafür vorhanden war. Aber bis diese Möbelstücke an ihren neuen Bestimmungsort – meinem alten Büro – ankamen, zogen noch viele Wochen ins Land.
Nun war das Dachstudio leer und bereit, meinem Sohn als neues Reich zu dienen. Zu unserem Glück wollte er Boden und Wandfarbe zunächst so belassen, wie sie waren. Das hat uns das Vorankommen enorm erleichtert. So bestellten wir sein neues Bett und machten uns an den Aufbau.

Nun fehlte noch ein Schreibtisch. Den alten hatte er nämlich seiner Schwester vererbt, er sollte dafür später meinen bekommen. Aber da musste er sich noch eine Weile gedulden, denn der Umzug meines Büros sollte als Letztes stattfinden.
Danach ging es seinem alten Zimmer an den Kragen. Das Bett haben wir über eBay Kleinanzeigen verkauft, dann hieß es: Tapeten abreißen. Das gehört absolut nicht zu unseren Lieblingsbeschäftigungen. Die grüne Tapete ließ sich immerhin ziemlich leicht abziehen, doch die Dinosaurier haben es uns schwer gemacht.

Da wir noch nie in unserem Leben selbst tapeziert haben, und auch wenig Lust dazu hatten, haben wir einen Profi kommen lassen, der dem Raum nun zu neuem Glanz verhelfen sollte. Meine Tochter hatte sich neue Tapeten ausgesucht und binnen eines Tages waren diese an die Wand gezaubert. Nun war es an uns, dieses Monstrum von Teppich zu verlegen.

Das neue Bett war auch schon bestellt, doch das ließ eine Weile auf sich warten. So gönnten wir uns zwischendurch eine traumhafte Auszeit in Cornwall, und im Anschluss an unsere Reise, ging es dann ans Aufbauen der Möbel.

Natürlich ging es zwischendurch zum wiederholten Male nach IKEA. Wir brauchten noch das ein oder andere Regal.

Das erschwerte die Sache ein bisschen und wir konnten nicht mehr gemeinsam die anderen Möbel aufbauen. Den Kleiderschrak schaffte er trotzdem, und ich machte mich an das neue Kallax-Regal. Nur um dann festzustellen, dass nichts so passte, wie ich es mir vorgestellt habe. Denn nachdem Schreibtisch und Regal neben dem neuen Eckkleiderschrank platziert waren, stellte sich heraus, dass sich die Schranktüren nicht mehr richtig öffnen lassen. Das hatte ich mir irgendwie anders gedacht.

Was für ein Glück, dass im Flur noch so ein überschüssiges Regal herumstand. Das stellte ich einfach zwischen Schrank und Schreibtisch, das neue Kallax-Regal kam rüber auf die andere Wand, und schon passte es.

Eine Woche später haben wir unsere Tochter dann zu Oma und Opa verfrachtet, damit wir in Ruhe den Feinschliff machen konnten.

Sie musste sich so lange gedulden, bis ihr Zimmer endlich fertig war. Da war die Freude ganz besonders groß.

Die Kinderzimmer waren fertig – nun kam ich schließlich an die Reihe. Das alte Zimmer der Kleinen sollte mein neues Büro werden. Der Schreibtisch war schon so gut wie aufgebaut, sodass mein PC bald auch an seinen neuen Platz kam. Allerdings gab es da noch eine Sache, die dringend geändert werden musste: Die Kindertapete mit dem Eulenmuster sollte weg. Leider hatte der Tapezierer keine Zeit für uns. Was sollten wir tun? Abwarten, bis er sich irgendwann meldet, oder es selbst machen, damit es voran geht? Wir haben uns letztendlich für Variante 2 entschieden und es nicht bereut. Denn wider Erwarten hat es mit dem Tapezieren recht gut geklappt. An einer Stelle haben wir ein bisschen gepfuscht, aber wer es nicht weiß, dem fällt es nicht auf.

Ich denke, hier kann ich prima arbeiten.
So bekam mein Sohn dann auch endlich wieder einen Schreibtisch.

Ihr erinnert Euch noch an all die Regale und Kisten, die wir dauernd von einem Raum in den nächsten geschoben haben? Die haben inzwischen alle wieder einen festen Platz bekommen. Die meisten Sachen sind nun oben in meinem alten Büro untergebracht. Doch der Raum ist natürlich viel kleiner, als der Keller, in dem die Sachen vorher standen. Aber es ist okay, so wie es ist. Endlich ist wieder Ordnung und System in unseren Haushalt eingekehrt. Und im Wohnzimmer? Findet sich nur noch die Spielküche, von der wir uns nicht so richtig trennen können. Noch nicht. Aber wenn die eines Tages ganz und gar nicht mehr bespielt wird, macht sie den Platz für einen Ohrensessel frei.
Und zu guter Letzt … hat die Küche an einer Wand seit Januar nun auch endlich eine neue Tapete. Die alte war absolut nicht mehr schön. Verschmutzt und teilweise auch kaputt.

Allerdings ist uns aufgefallen, dass der Rest der Küche nun auch einen neuen Anstrich vertragen könnte. Aber darauf haben wir aktuell ziemlich wenig Lust. Zumal im Frühjahr bereits das nächste Projekt ansteht: Der Vorgarten.
Ihr seht, wir hatten wirklich jede Menge Arbeit. Das Schlimmste war eigentlich, dass wir nur schrittchenweise vorangekommen sind, weil wir immer nur einen Raum nach dem anderen machen konnten und uns ständig Wartezeiten, wie zum Beispiel lange Lieferzeiten der Möbel, aufgehalten haben. So hatten wir quasi das ganze Jahr etwas davon.
- Januar – Installation der Solaranlage
- März – Erneuerung des Schuppendachs
- Mai – Entrümpelung und Renovierung des Kellers
- Juli – Umzug Büro
- September – Zimmer unseres Sohnes fertiggestellt
- November – Zimmer unserer Tochter fertiggestellt
- November – mein neues Büro fertiggestellt
- Januar – Küchentapete erneuert
Ach, und übrigens: Zu allem Überfluss sind in dieser Zeit dann auch noch der Wäschetrockner und der Kühlschrank kaputtgegangen. So etwas passiert schließlich immer dann, wenn man es am wenigsten gebrauchen kann.